David Hammons – Künstler, Idol und Ikone

Date : 27. August 2018

Künstlerbiographie David Hammons iconDer 1943 in Springfield, Illinois, geborene David Hammons ist ein afro-amerikanischer Künstler aus New York. Er gehört zu den einflussreichsten Künstlern Amerikas. Seine Arbeit ist politisch motiviert – in seinen Werken weist er primär auf soziale Missstände hin. Dabei behandelt er vor allem Themen wie Bürgerrechte, die sogenannte „black power“ und die Klassenunterschiede zwischen Schwarz und Weiß. Seine Obsession kommt von Harlem, denn er fühlt sich mit der „Straße“ verbunden, nicht zuletzt auch wegen seiner eigenen Hautfarbe. Sie gilt bis heute als Inspiration für ihn.

Internationale Berühmtheit erlangte er mit dem Werk „Jesse Jackson“, ein Gemälde, das den schwarzen Politiker als weißen Mann darstellt und für massive Kontroversen sorgte. 1992 nahm David Hammons an der Documenta 9 in Kassel teil. Seit 1970 wird er international ausgestellt. Er studierte ab 1963 Kunst am Los Angeles City College und am Los Angeles Trade and Technical College.

 

Einflüsse, die David Hammons prägten

Seine künstlerische Ausbildung schloss der Künstler 1968 am Chouinard Art Institute ab. Hammons lernte während seiner Zeit in Los Angeles den Aktivisten und Realisten Charles White kennen. Bis heute hegt er einen tiefen Respekt für Whites Arbeit und seine Herangehensweise an das Erschaffen von Kunst. Obwohl er sich nicht für einen traditionellen realistischen Stil entschied, übersetzte David Hammons den sozial engagierten, handgezeichneten Realismus von White in eine zeitgenössische Form, indem er einfache Materialien nutzte, die jeder auf der Straße zu finden vermag. Diese Kunstrichtung wird auch als „Arte povera“ bezeichnet.

In den späten 1960er Jahren begann er, seinen eigenen Körper als Ausdrucksmittel für seine Kunst zu nutzen. Er fettete ihn ein, prägte ihn anschließend auf Papier und bestreute das Ergebnis mit Pigment und Graphit. Die so entstandenen, röntgenähnlichen Body Prints wurden mit genauen Details von Haut, Haaren, Kleidung und Körperteilen, die durch den Eins-zu-Eins-Transfer erzeugt wurden, unterbrochen.

 

David Hammons – Kunst als gesellschaftliche Kritik

Öffentliche Installationen wie „Higher Goals“ (1983), eine Gruppe hoch aufragender Basketballkörbe, verziert mit Metallkappen, die wie Kaurimuscheln aussehen, oder „In the Hood“ (1993), eine kleine Skulptur aus einer Kapuze, die aus einem gebrauchten Sweatshirt gemacht und wie eine afrikanische Maske an der Wand montiert ist, sind ikonische Beispiele für amerikanische Konzeptkunst. Gleichzeitig sind sie kritische Kommentare des Künstlers zu den Klischees des heranwachsenden Afroamerikaners in den USA, und von dem fast unmöglichen Streben danach, ein Sportheld zu werden.

Mehr Informationen unter: https://www.moma.org/artists/2486

Signums sine Tinnitu stellt in dieser Serie die einflussreichsten Künstler unserer Zeit vor. Als Galerie für zeitgenössische Kunst fördern und publizieren wir Künstler aus allen Bereichen modernen Schaffens.

 

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