Adam Szymczyks Arbeit für die Documenta 14
Im Jahr 2013 wurde Adam Szymczyk zum künstlerischen Leiter der Documenta 14 ernannt. Die Documenta gilt als die weltweit größte Kunstaustellung für zeitgenössische Kunst. Szymczyk war jedoch ein Standort allein nicht genug und er ging noch einen Schritt weiter – bei einer Pressekonferenz erklärte er, dass die Documenta nicht nur in Kassel, wie üblich, stattfinden soll, sondern fast gleichzeitig auch in Athen. Zunächst gab es viel Kritik, insbesondere im Bezug auf die Finanzierung. Denn allein die Ankündigung war für viele ein Indikator, dass es sich dabei um ein Mammutprojekt handelt, dass die Finanzen sprengen könnte. Die Befürchtungen erwiesen sich schlussendlich als berechtigt. Die Documenta ging mit Kosten von über 40 Millionen Euro vonstatten. Gleichzeitig war sie jedoch auch die meistbesuchte Ausstellung für zeitgenössische Kunst der Welt (über 1 Millionen Besucher) und in Griechenland sogar die meistbesuchte Kunstausstellung des Landes.
Adam Szymczyk – Kunst und Politik
Auf die Frage, warum Adam Szymczyk die Documenta 14 an diesen zwei Orten gleichzeitig vollzog, antwortete er, dass diese beiden Städte so unterschiedlich, aber dennoch so gleich sind. Die historischen Ereignisse der beiden Länder schneiden sich in einigen Eigenschaften und geben gleiche Anhaltspunkte wieder. Dabei habe ihn besonders die Frage interessiert, wie die moderne griechische Kultur geboren und geformt wurde und wie das alles mit den Entwicklungen in Deutschland zusammenhing. Nach einer langen gemeinsamen Geschichte steht Deutschland heute als Gewinner und Griechenland als Verlierer da. Szymczyk will nicht darauf warten, dass die Lage in Athen sich irgendwie von allein verbessert – auch deshalb brachte er einen erheblichen Teil der Documenta nach Griechenland.
Szymczyk ist bekannt als politischer Kurator, der etwas zu sagen hat zur Lage der Welt. „Wir müssen wieder Verantwortung übernehmen und wie politische Subjekte handeln, anstatt das einfach den gewählten Vertretern zu überlassen“, sagte er in Athen.
Der Kurator ist Mitglied des Vorstands des Museums für Moderne Kunst in Warschau. Im Jahr 2011 erhielt er den Walter Hopps Award für kuratorische Leistung bei der Menil Foundation in Houston.
Mehr Informationen unter: http://www.deutschlandfunk.de/documenta-kurator-adam-szymczyk-die-kunst-hat-eine.911.de.html?dram:article_id=382838
Signums sine Tinnitu stellt in dieser Serie die einflussreichsten Künstler unserer Zeit vor. Als Galerie für zeitgenössische Kunst fördern und publizieren wir Künstler aus allen Bereichen modernen Schaffens.