Mike Kelley erschafft als Konzeptkünstler unheimliche Atmosphären

Mike Kelley galt als einer der einflussreichsten Vertreter der zeitgenössischen Konzeptkunstbewegung. Seine multimediale Arbeit, die von Performance und Installation bis hin zu Malerei und Fotografie reicht, zeigt Souvenirs der Populärkultur, wie ausgestopfte Tiere, die eine Atmosphäre des Unheimlichen hervorrufen. In seiner postmodernen Welt verbinden sich High und Low zu philosophischen Untersuchungen der zeitgenössischen Gesellschaft, verbunden mit einem Comic-Stil der 1950er Jahre, wodurch absurde, manchmal humorvolle Darstellungen der amerikanischen Mittelklasse und ihrer Vorstellungen vom Normativen entstehen. Kelley studierte an der University of Michigan und am California Institute of the Arts und wurde von den Konzeptkünstlern der 1960er Jahre beeinflusst. In den frühen 1970er Jahren gründete er seine eigene Rockband und inszenierte Performances mit Fotografien, Objekten und Zeichnungen. Mitte der 1980er Jahre verwendete Kelley weiterhin gefundene Objekte in seinen Installationen und konzentrierte sich in seiner Arbeit auf psychologische Themen, wobei er Themen wie Missbrauch und Unterdrückung als traumatische Überreste einer dysfunktionalen Gesellschaft behandelte. In den 1990er Jahren gewannen Themen der Biographie und Autobiographie in seinem Werk zunehmend an Bedeutung. Er hatte Einzelausstellungen im Whitney Museum of American Art in New York, im Los Angeles County Museum of Art, in der Tate Liverpool und im Louvre in Paris. Mike Kelley starb im Alter von 57 Jahren in Los Angeles.

Mike Kelley wurde 1954 in einem Vorort von Detroit, Michigan, geboren und wuchs als jüngstes von vier Kindern in einer Arbeiterfamilie auf. Während Kelleys Jugendjahre wurde das Kunstschaffen zu einer ernsthaften Karriereoption für ihn. Während seines Studiums an der University of Michigan war er 1973 Mitbegründer einer Impro-Noise-Band namens Destroy All Monsters. Als er sich 1976 am California Institute of Arts einschrieb, traf Kelley auf zwei Lehrer, die seine Praxis stark beeinflussen sollten. Nach seinem Abschluss im Jahr 1978 entschied er sich dafür, an der Westküste zu bleiben und die Verlockungen der New Yorker Kunstwelt zu meiden. Nach seiner Zeit bei CalArts war Kelley zunächst in Europa erfolgreich, wobei Shows in Deutschland und Frankreich besondere Aufmerksamkeit erregten. Aber während sein Ruf in den 1980er Jahren stetig wuchs, erreichte Kelleys Ruhm in der Kunstwelt erst im folgenden Jahrzehnt seinen vollen Höhepunkt. Insbesondere 1992 erwies sich als Wendejahr und markierte den Beginn von Kelleys Karriere an der Graduierten-Lehrfakultät des Art Center College of Design in Pasadena. Darüber hinaus nahm Kelley 1992 an der wegweisenden Gruppenausstellung Helter Skelter: LA Art in the 1990s im Los Angeles Museum of Contemporary Art teil, zusammen mit anderen kalifornischen Künstlern und Mitarbeitern wie Jim Shaw, Raymond Pettibon, Paul McCarthy und Chris Burden. Neben seiner Lehrtätigkeit und seiner künstlerischen Tätigkeit blieb Kelley während seiner gesamten Karriere ein produktiver Schriftsteller, der Artikel und Essays zu einer Vielzahl von Themen verfasste, von Kunst, Film und Architektur bis hin zu so unterschiedlichen subkulturellen Themen wie Ufologie und mexikanischen Wrestling.

Im Alter von 57 Jahren, beging Kelley Selbstmord durch eine Kohlenmonoxidvergiftung, gerade als die Pläne für seine erste große internationale Retrospektive Gestalt annahmen. Er wurde in der Badewanne mit einem Smith & Wesson-Revolver, Xanax, Wodka, Soda und einem Grill gefunden, den er angezündet hatte, nachdem er die Lüftungsöffnungen des Raums mit Klebeband abgedeckt hatte. Sein selbstverschuldeter Tod schockierte die Kunstwelt, aber es gab Anzeichen. Kurz vor seinem Tod hatte er einigen engen Freunden anvertraut, dass er Mühe hatte, seinen Glauben an die Kunst zu bewahren, und gedroht, damit aufzuhören. Kelley wurde schließlich zur führenden Persönlichkeit in der Kunstszene von Los Angeles, und sein Eintreten für Los Angeles führte zu seinem internationalen Aufstieg als Kunsthauptstadt und ebnete den Weg für eine Generation von zukünftigen Künstlern, die die Stadt zu ihrer Heimat machen. Er hat den weiteren Verlauf der zeitgenössischen amerikanischen und europäischen Kunst maßgeblich beeinflusst.

Mehr Informationen unter: https://www.theartstory.org/artist/kelley-mike/life-and-legacy/

Signums sine Tinnitu stellt in dieser Serie die einflussreichsten Künstler unserer Zeit vor. Als Galerie für zeitgenössische Kunst fördern und publizieren wir Künstler aus allen Bereichen modernen Schaffens.