Zwölf Jahre Biennale in Berlin

Date : 12. Juni 2022

Zwölf Jahre Biennale in BerlinVom 11. Juni bis 18. September 2022 findet wieder die Biennale Berlin statt. Es ist die zwölfte Biennale in der Hauptstadt. Die Ausstellung für internationale zeitgenössische Kunst findet in diesem Jahr an mehreren Orten Berlins statt. Die Biennale gibt es seit 1996 und findet seit 2004 im zweijährigen Turnus statt. Ins Leben gerufen wurde sie vom Kurator und heutigen Museumsdirektor Klaus Biesenbach und einer Gruppe von Kunstsammlern und Kunstfreunden. Seit 2004 wird sie als kulturelle Spitzeneinrichtung von der Kulturstiftung des Bundes gefördert.

Organisiert wird die Biennale vom KUNST-WERKE BERLIN e. V. Der Verein fungiert als Trägerverein des KW Institute for Contemporary Art, eine Institution, die Anfang der 1990er Jahre von Klaus Biesenbach, Alexandra Binswanger, Clemens Homburger, Philipp von Doering und Alfonso Rutigliano gegründet wurde und maßgeblich dazu beigetragen hat, dass sich die Stadt Berlin zu einer internationalen Metropole für zeitgenössiche Kunst entwickelt hat.

Die Biennale hat sich inzwischen zu einer der wichtigsten Plattformen für zeitgenössische Kunst entwickelt und zwar weltweit. Die jährlich wechselnden Kuratoren und Kuratorinnen aus aller Welt sind stets namhafte Personen im Gebiet der zeitgenösischen Kunst. Zu nennen sind hier unter anderem Nancy Spector (1996), Maurizio Cattelan (2006), Adam Szymczyk und Elena Filipovic (2008), Kathrin Rhomberg (2010), Juan A. Gaitán mit Danh Vo und anderen (2014), Gabi Ngcobo mit Yvette Mutumba und anderen (2018), Augustín Pérez Rubio und Renata Cervetto mit anderen (2019/2020). Oft wird die Biennale nicht nur von einem Kurator gestaltet, sondern von Kuratoren-Teams. Auch gibt es Biennalen, wo es einen Hauptkurator gibt, der sich ein beratendes und mitwirkendes Team zusammenstellt, das in der Regel aus Kunstschaffenden diverser Länder besteht.

An verschiedenen bedeutenden und spannenden Orten Berlins wie der Akademie der Künste (Pariser Platz), der Alten Nationalgalerie oder dem Alten Garnisonfriedhof stellen die Kuratoren aus. Auch die Universitätsmedizin der Charité und eine ehemalige jüdische Mädchenschule dienten bereits als Ausstellungsorte. Thierry Oussou, Our House, Franz Ackermann, das Aida-Flüchtlingslager, Agatha Gote-Snape, Okwui Okpokwasili, Dan Peterman, Felix Gonzalez-Torres, Saâdane Afif, Pélagie Gbaguidi, a room of one’s own, Pacita Abad und Friedl vom Gröller sind nur einige der bisher ausstellenden Künstler:innen und Kunstvereinigungen.

Entstanden ist die Biennale aus dem Bedürfnis, eine neue Plattform für zeitgenössische Kunst zu schaffen, nachdem das Forum „aperto“ (1981 gegründet) weggefallen war. Die Idee entstand im Rahmen der Biennale in Venedig 1995. Da außerdem das Bedürfnis laut wurde, in Berlin eine vermehrte Präsenz zeitgenössischer Kunst zu etablieren, waren die Voraussetzungen für das Umsetzen der Idee geboren.

Neben dem Einfangen aktueller bedeutender Strömungen in der internationalen Kunstwelt, ist es ein Markenzeichen der Biennale, jungen unbekannten Künstler:innen einen Raum zu bieten, sich auszudrücken und zu etablieren. Die Biennale ist bekannt dafür, Künstler:innen viel Raum für das Umsetzen ihrer Ideen zu geben, Raum auch für Experimentelles, Ungewöhnliches und außerhalb der aktuellen Trend Stehendes. Die Kulturförderung des Bundes bietet diesen Raum und macht die Biennale außerdem zu einer renommierten Ausstellung. Viele junge Künstler:innen wurden durch die Biennale international bekannt. Auch politisch ist die Biennale bedeutsam. Hier haben Künstlerinnen und Künstler die Möglichkeit, sich politisch zu positionieren und ihre Kunst politisch einzubetten.

Auch dient die Biennale als Ort der Begegnung zwischen Veranstaltern, Kuratorinnen, Künstlern, Kooperationspartnern, Kritikerinnen, Förderern und Sponsorinnen. Aktuell soll die Qualität eines „Kunstlabors“ ausgebaut werden, das die neusten Entwicklungen in der Kunstwelt zur Diskussion stellt, um jungen Künstlern und Künstlerinnen die Möglichkeit zu geben, in einen Dialog mit der breiten Öffentlichkeit zu treten.

Die Biennale 2022 wird von dem französischen Installationskünstler und Fotograf Kader Attia in Zusammenarbeit mit Marie Helene Pereira (Senegal), Rasha Salti (Libanon und Deutschland), Noam Segal (USA), Ana Teixeira Pinto (Deutschland) und Đỗ Tường Linh (Vietnam) kuratiert.

Weitere Infos zur Geschichte der Biennale, sowie zu den bisherigen Kurator:innen, Künstler:innen und Ausstellungsorten finden Sie auf der Homepage der Biennale: https://www.berlinbiennale.de

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