Adam D. Weinberg – unkonventionell aber effektiv
Der 1954 in New York geborene Adam D. Weinberg ist der Direktor des Whitney Museum of American Art – einem der weltweit führenden Kunsthäuser. Der Urgedanke des „Whitney“ besteht darin, auch unbekannten amerikanischen Künstlern einen Ausstellungsort zu ermöglichen und damit eine Chance ihre Kunst zu verkaufen. Unter Weinbergs Leitung wird diese Vision auch heute noch fortgesetzt. Das Museum konzentriert sich dabei auf noch lebende Künstler und macht dabei keinen Unterschied zwischen zugezogenen oder „echten“ Amerikanern.
Werdegang
Weinberg promovierte 1977 in Brandeis mit einem Abschluss in Kunstgeschichte. Nach seinem Abschluss arbeitete er zunächst am Toledo Museum of Art. Im Jahr 1981 trat er dem Walker Art Center als Assistant Curator bei. 1989 wechselte er zur Niederlassung des Whitney Museums im Equitable Center in Manhattan.
Ein Jahr später reiste er ins Ausland, um künstlerischer Leiter und Programmdirektor des American Centre in Paris zu werden. 1992 kehrte er als Kurator einer ständigen Sammlung zum Whitney Museum zurück und wurde hier 1998 zum leitenden Kurator ernannt. Nach einem Jahr gab er seine Stellung jedoch auf, um fortan die Addison Gallery of American Art in Massachusetts zu leiten. Im Jahr 2003 kehrte er abermals an das Whitney Museum zurück – diesmal als leitender Direktor. Weinberg ist zudem Autor zahlreicher Kataloge und Essays über zeitgenössische und moderne Kunst. Er selbst kuratierte Ausstellungen von Künstlern wie zum Beispiel, Edward Hopper, Richard Pousette-Dart und Isamu Noguchi. Er hat auch zahlreiche thematische Ausstellungen organisiert, darunter: „The Architectural Unconscious: James Casebere and Glen Seater“ und „Vanishing Presence“ (1989).
Die Umstrukturierung des Whitney Museums durch Adam D. Weinberg
Seit seiner Ernennung zum Direktor im Jahr 2003 hat sich Weinberg mit den jahrzehntelangen Expansions- und Entwicklungsproblemen des Whitney Museums auseinandergesetzt. In einem Artikel in der New York Times erklärte er beispielsweise die dringende Notwendigkeit von mehr Platz: „Nur so können wir weiterhin den Aufbau einer Sammlung rechtfertigen. Wir haben einfach nicht genug Platz, um unsere Bestände zu zeigen“. Mindestens 60 Prozent der Kunst, die das Museum besitzt, wurde gespendet. Darüber hinaus sind die meisten Räume Sonderausstellungen gewidmet, von denen nur etwa ein Viertel für Dauerausstellungen vorgesehen sind.
Weinbergs größtes Anliegen ist es, dass ein Gleichgewicht zwischen Sammlungen und Ausstellungen entsteht. Er kritisiert, dass viele Menschen das Museum nur besuchen, um ein Spektakel zu erleben und nicht, um sich eine Sammlung anzuschauen. Die gezeigte Kunst würde deshalb nicht ausreichend gewürdigt werden. Während seiner Zeit als Direktor des Whitney Museums, überwand er manche Krise und brachte das Whitney wieder auf einen grünen Pfad.
Mehr Informationen unter: https://www.whitney.org/About/Bios
Signums sine Tinnitu stellt in dieser Serie die einflussreichsten Künstler unserer Zeit vor. Als Galerie für zeitgenössische Kunst fördern und publizieren wir Künstler aus allen Bereichen modernen Schaffens.