David Zwirner – zum Kunstmogul geboren?
Der 1964 in Köln geborene David Zwirner, gilt als einer der einflussreichsten Galeristen der Welt. Er besitzt zwei Galerien in New York und eine in London. Bis 2020 plant er eine neue Dependance in Honkong. Zwirner vertritt mehr als 50 international bekannte Künstler. Dabei wollte er ursprünglich nie in die Fußstapfen seines Vaters, Rudolf Zwirner, einem der wichtigsten Kunst-Galeristen der Nachkriegszeit treten. „Wir haben nie über Kunst geredet“, so der Gründer der Art Cologne im Magazin „New Yorker“ über seinen Sohn. Den jungen Zwirner zieht es schon als Kind zur Musik. Er spielt Schlagzeug und studiert Jazz an der Universität in New York. Später kehrt er dann ermutigt durch seinen Vater doch noch zur Kunst zurück.
Der Werdegang von David Zwirner
Der heutige Megamogul gründete 1993 seine erste eigene Galerie, allerdings nicht in Deutschland, sondern in den USA. Die erste Ausstellung zeigte Werke von Franz West, der besonders als Provokateur bekannt ist. Allerdings floppte das Projekt komplett – kein einziges Exponat wurde verkauft. Seine zweite Ausstellung hingegen war ein voller Erfolg. Hier zeigte er Kunst von Stan Douglas. Die Nachfrage war so groß, dass kein Werk unverkauft blieb. In diesem Stil ging es fortan weiter. Zwirner nimmt besonders gerne Künstler auf, dessen Kunst ihm Fragen stellt. Er sucht darin die Intention und das Konzept. Dadurch kann er sich erheblich von der Konkurrenz abheben und das sehr erfolgreich. Sein Jahresumsatz liegt im oberen dreistelligen Millionen Bereich. Seine Galerien sind besonders für ihren Minimalismus bekannt, der in vielen Häusern zunehmend schwindet.
David Zwirner und die Inflation der Kunstpreise
In einem Interview mit der Zeit sagte der Galerist, dass er teilweise vom Reichtum seiner Kunden überrascht sei. Damit spricht er von den gigantischen Summen, die Sammler zum Teil für Kunst ausgeben – seiner Meinung nach viel zu viel Geld. Auch wenn die meisten seiner Kunden zu den elitären Kreisen gehören, vermisst er bei ihnen bisweilen entsprechende Fachkenntnisse über Kunst. Das sei bei jungen Asiaten ganz anders, diese kennen sich nach seinen Aussagen sehr gut in der Kunstgeschichte aus und wüssten alles über die Künstler und deren Stile. Zwirner gilt als direkter Wettbewerber des Gagosian-Imperiums. Laut Experten könnte der Kölner langfristig die neue Nummer Eins der internationalen Galeristen-Szene werden. Er selbst, der immer noch mit leichtem deutschen Akzent spricht, sieht die Rivalität betont gelassen. „Die betreiben eine sehr starke Galerie, da habe ich viel Respekt vor. Es ist nicht so, als ob ich morgens aufwache und denke: ‚Ich muss dieses Imperium niederreißen‘.“
Mehr Informationen unter: https://www.davidzwirner.com/25years
Signums sine Tinnitu stellt in dieser Serie die einflussreichsten Künstler unserer Zeit vor. Als Galerie für zeitgenössische Kunst fördern und publizieren wir Künstler aus allen Bereichen modernen Schaffens.