David Hockney – mehr als Pop Art

Date : 17. März 2022

David Hockney - einer der wichtigsten Künstler unserer ZeitErkannt wurde das Talent des 1937 im englischen Bradford geborenen David Hockney bereits in seiner Kindheit, und so wurde er schon früh von seinen Eltern Laura und Kenneth – sein Vater war ein Hobbymaler – gefördert. Aber niemand konnte natürlich ahnen, dass Hockney einmal einer der wichtigsten, einflussreichsten und auch teuersten Künstler des 20. Jahrhunderts werden würde.

Nach dem Schulabschluss und dem Zivildienst – bereits sein Vater hatte im Zweiten Weltkrieg den Wehrdienst verweigert – begann David Hockney im Jahr 1959 ein Kunststudium am renommierten Royal College Of Art in London, wo der spätere Filmregisseur Ridley Scott einer seiner Kommilitonen war. Bereits 1960 stellte er Werke in der Ausstellungsreihe „Young Contemporaries“ aus. Auch Peter Blake zeigte dort seine Arbeiten, und die Ausstellung gilt heute als die Geburtsstunde der Pop Art in Europa.

1962 drohte das Royal College, Hockney den Abschluss zu verwehren, weil er sich weigerte, einen weiblichen Akt zu malen. Hockney gab nach, und das College bekam den verlangten Akt, der aus Protest den Namen „Life Painting For A Diploma erhielt. Das Bild befindet sich heute in einer privaten Sammlung.

Mit dem frischen Diplom in der Tasche unternahm Hockney zunächst Reisen, die ihn nach Italien und Deutschland führten, bevor er am Maidstone College Of Art in Kent die Lehrtätigkeit aufnahm. Von dort aus wechselte er in die Vereinigten Staaten und unterrichtete 1964 an der University Of Iowa, 1965 an der University Of Colorado und 1966 und 1967 an der University Of California. 1969 war er für ein Jahr an der Hochschule für bildende Kunst in Hamburg. Aber eine Soloausstellung in der Kasmin’s Gallery in New York im Jahr 1963, die für ihn ein voller Erfolg war, hatte Hockney bereits davon überzeugt, der Lehrtätigkeit den Rücken zu kehren, denn er würde imstande sein, allein von seiner Kunst gut leben zu können.

David Hockney sieht sich als Kunst-Arbeiter

„Kein Künstler kann Hedonist sein. Ich bin ein Arbeiter“, sagt Hockney von sich selbst, und als Arbeiter ist er ein viel beschäftigter Mann. „Man muss getrieben sein. Ich bin getrieben. Ich arbeite immer“, charakterisiert er sich weiter.

Hockney wird zwar als einer der Wegbereiter der Pop Art in Europa wahrgenommen. Eine solche Reduzierung des Künstlers wird ihm aber keineswegs gerecht. Tatsächlich ist sein Werk ausgesprochen vielschichtig, sowohl in stilistischer als auch in technischer Hinsicht und auch mit Blick auf die Wahl seiner Motive. Hockney hat als Maler, Zeichner, Grafiker und Fotograf gearbeitet, in den letzten Jahren sind viele Werke sogar am iPad entstanden. Seine Motive reichen von Alltagsszenen und Stillleben über Bühnenbilder für Schauspiel und Oper bis hin zu Portraits und Landschaftdarstellungen – zwei Motive, zu denen er immer wieder zurückkehrt. Verbindendes Element all seines Schaffens ist die besondere Farbenfreude, die Hockneys Werke auszeichnet.

David Hockney sieht sich aber nicht nur als Künstler, sondern auch als Förderer der Kunst. So war er 1979 Mitgründer des Museum Of Contemporary Art in Los Angeles. Und die im Jahr 2008 ins Leben gerufene David Hockney Foundation hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Wertschätzung und das Verständnis für Kunst und Kultur zu fördern. Hierzu arbeitet sie mit Museen und Ausstellungen in aller Welt zusammen. Die Foundation ist im Besitz von mehr als 8.000 Arbeiten aller Art, die weltweit verliehen werden, und sie verwahrt über 200 von Hockneys Skizzenbüchern und Fotoalben aus der Zeit von 1961 bis 1990.

Werke des vielfach ausgezeichneten David Hockney wurden bislang, angefangen mit der Ausstellung von 1963 in New York, in mehr als 400 Einzelausstellungen und 500 Gruppenausstellungen gezeigt. Seine Arbeiten finden sich heute in privaten wie auch in öffentlichen Sammlungen, Museen und Ausstellungen in aller Welt. Viele Werke befinden sich in der 1853 Gallery in Saltaire in der Nähe seines englischen Heimatortes Bradford, sofern sie nicht der Foundation übergeben wurden.

Auf Auktionen erzielen die Kunstwerke von David Hockney immer wieder hohe Preise. So wurde sein Bild „Portrait Of An Artist (Pool With Two Figures)“ von 1972 im Jahr 2018 für 90 Millionen Dollar versteigert und wurde so zum teuersten, je auf einer Auktion versteigerten Bild eines lebenden Künstlers. Hockney löste damit Jeff Koons ab, der sich seinen Titel allerdings ein Jahr später wieder zurückholte.

Mehr Informationen unter: www.hockney.com

Signums sine Tinnitu stellt in dieser Serie die einflussreichsten Künstler unserer Zeit vor. Als Galerie für zeitgenössische Kunst fördern und publizieren wir Künstler aus allen Bereichen modernen Schaffens.

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