Mark Bradford – ein großer Künstler mit großer Kunst
Der 1961 in Los Angeles geborene Künstler Mark Bradford ist ein amerikanischer Konzept- und Installationskünstler. Als Sohn einer Friseurin, wurde er schon früh an das Gestalten und Konzipieren von Frisuren herangeführt. Bereits im frühen Kindesalter ließ ihn seine Mutter Perücken frisieren. Die für ihn mit Spaß verbundene Arbeit weckte seine künstlerische Ader in ihm, welche er in seinen ersten Installationen ausdrückte. So waren die Werkstoffe die er verwendete, typische Gegenstände eines Friseursalons, wie zum Beispiel Haarfolie oder Haarfarbe. Dies kann man natürlich auch als eine Hommage an seine Mutter sehen.
Der Werdegang von Mark Bradford
Mark Bradford arbeitete nach seinem Schulabschluss als Friseur im Salon seiner Mutter und begann schließlich im Jahr 1991, mit 30 Jahren, sein Studium am Institute for the Arts in California. Dort machte er 1995 seinen Bachelor und 1997 seinen Master of Fine Arts. Häufig wird spekuliert, warum er dieses Studium erst so spät aufnahm. Laut verschiedenen Aussagen liegt dies aber an der Zeit, in der er lebte, und zwar die 1980er Jahre. Mark Bradford „outete“ sich schon früh als Homosexueller. In einem Interview mit dem Zoo Magazine sagte er: „Ich war mir durchaus bewusst, was AIDS ist, denn es hieß immer die schlechten Leute bekommen diese Krankheit, also Schwule, Außenseiter oder eben Leute, die sich darüber keine Gedanken machten. Genauso ein Mensch war eben auch ich“.
Seine Kunst hat viele Motivationen und Einflüsse, er macht sozusagen Politik mit seinen Werken. Erlebnisse oder Ereignisse seiner Kindheit und Jugendzeit verarbeitet er noch bis heute in seinem künstlerischem Schaffen. 2002 stellte er seine erste Installation „Foxyé Hair“ aus, die der Besucher begehen und sich ganz nebenbei seine Haare „machen lassen“ konnte. Ganz nach dem Schönheitsideal der Afroamerikanerinnen seiner Zeit, bestand die angestrebte Frisur dabei aus glattem Haar, welches mehrheitlich die reiche – und somit die weiße Bevölkerung trug. Mit diesem und anderen Werken stellt Bradford die Probleme unserer Gesellschaft abstrakt dar. Der Künstler ist ein Vertreter des abstrakten Expressionismus, er verwüstet Plakate und versucht gleichzeitig Struktur in seiner Kunst zu finden.
Werke und aktuelle Ausstellungen
Obwohl die Werke von Mark Bradford durchaus für mehrere Millionen Dollar verkauft werden, „Constitution IV“ für 5,8 Millionen Dollar (2013) und „Smear“ für 4,4 Millionen Dollar (2015), ist er alles andere als abgehoben. Er stellt seine Kunst gerne viel kleiner da, sehr bescheiden und sagt über sein Schaffen: „Es war immer lebendig, es gab nie ein Wort dafür: ‚Künstler’. Wir haben das einfach gemacht. Es war lebendig“. Große Teile seiner Einnahmen spendet er entweder an gemeinnützige Organisationen, welche sich für Integration, Gleichstellung der Rassen, etc. einsetzen, oder an seine eigene Stiftung „Art+Practice“. Diese hat er gemeinsam mit Allen Dicastro und Eileen Harris Norton gegründet.
Aktuell ist Mark Bradford im Pavillon der USA mit dem Werk „Tomorrow Is Another Day“ auf der 57. Biennale in Venedig und im Hirshhorn Museum mit „Picketts’s Charge“ in Washington DC zu sehen.
Mehr Informationen unter: https://www.hauserwirth.com/artists/62/mark-bradford/
Signums sine Tinnitu stellt in dieser Serie die einflussreichsten Künstler unserer Zeit vor. Als Galerie für zeitgenössische Kunst fördern und publizieren wir Künstler aus allen Bereichen modernen Schaffens.