Mariechen Danz – durch und durch eine Performerin

Date : 28. Mai 2018

Mariechen Danz - eine der wichtigsten Künstlerinnen unserer ZeitDie 1980 in Dublin geborene Künstlerin Mariechen Danz, ist für ihre Performance-Werke bekannt. Sie ist Tochter deutsch-irischer Eltern und lebt in Berlin. Ihren ersten Kontakt mit der Hauptstadt hatte die Künstlerin bei einem Besuch mit ihrem Vater als sie 17- Jahre alt war. Im Jahr 2005 schloss Mariechen Danz ihr Studium als Meisterschülerin an der Universität der Künste in Berlin ab. 2008 folgte der Abschluss ihres Masters of Fine Arts am California Institute of the Arts, USA. Sie singt unter anderem als Frontfrau bei der Band UNMAP und gilt generell als eine „Vollblutperformerin“, wie das Kunstmagazin „art“ sie beschreibt.

Die Arbeit von Mariechen Danz

Im Zentrum der Praxis von Mariechen Danz steht der menschliche Körper und die Bedingungen von Körperlichkeit. Insbesondere gilt das Interesse der Künstlerin den Möglichkeiten und Grenzen der Artikulation. So stellt sie die Frage, inwieweit das Vermögen von Sprache oder die Lesbarkeit von Zeichen Ausdrucksmöglichkeiten eröffnen oder vielmehr verwehren können. Danz vermittelt in ihren Performances die Unmöglichkeit, mit Sprache, Körper, Gestik und Mimik in einer Kommunikation alles zu vermitteln, was man erklären möchte und weiß. Sie fragt sich – Was wird dabei alles ausgelassen und welche Rolle spielt der eigene Körper?

Danz arbeitet unter anderem mit Skulpturen, Zeichnungen, Kostümentwürfen und Installationen die sie im Rahmen von inszenierten Performances aktiviert. Hierbei kommt der Stimme eine zentrale Rolle zu. Ihre Arbeit versucht, den Wert von Subjektivität im Diskurs zu erhöhen und anzuerkennen. Selbst moderne Technologie wird so zu einer emotionalen Komponente. Modernen Wertesystemen schreibt sie eine gleichermaßen sentimentale Bedeutung zu wie Fruchtbarkeitstotems oder Amuletten der alten Völker. So lässt Danz z.B. mesoamerikanische Glyphen und moderne Metallplatten, die an Motherboards von Computern erinnern miteinander verschmelzen und setzt dazu auch ihre eigene Stimme ein. Ihre Performances handeln von Science-Fiction, Ritualen und Kult, unserem Körper und der Art und Weise, wie Sprache die Fähigkeit besitzt, gleichzeitig expressiv und unübersetzbar zu sein. 2011 gelang Mariechen Danz mit der Gruppenperformance „Based in Berlin“ der Durchbruch. Es folgten nationale wie internationale Auftritte der Künstlerin.

Werke und Ausstellungen

Mariechen Danz trat unter anderem beim 10. OPEN International Performance Art Festival in Peking, in „Younger than Jesus“ im New Museum (2009) und bei der Wight Biennale im Broad Art Center, Los Angeles, 2008 auf. Ihre Ausstellungen waren in Institutionen wie dem Künstlerhaus Stuttgart, dem Kunstverein Göttingen, dem Museum of Art and Design, New York und vielen weiteren Häusern zu sehen. 2014 erhielt sie ein Karl-Schmidt-Rottluff-Stipendium und 2013 ein Villa-Romana-Stipendium. 2017 war Mariechen Danz mit einer Performance und Installation auf der 57. Biennale in Venedig vertreten.

Mehr Informationen unter: http://www.adbk.de/de/lehrangebot/lehrangebot-liste/45-cx-centrum-fuer-interdisziplinaere-studien/1110-mariechen-danz.html

Signums sine Tinnitu stellt in dieser Serie die einflussreichsten Künstler unserer Zeit vor. Als Galerie für zeitgenössische Kunst fördern und publizieren wir Künstler aus allen Bereichen modernen Schaffens.

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