Dan Perjovschi – Umhüllungsaktivist durch Zeichnungen

Date : 27. Mai 2022

Dan Perjovschi - einer der wichtigsten Künstler unserer ZeitDan Perjovschi ist ein rumänischer Künstler sowie Redakteur der Zeitschrift revista 22. Er wurde im Jahre 1961 im rumänischen Sibiu geboren. Er ist mit Lia Perjovschi verheiratet. Mit 10 Jahren zeigte sich schon dessen großes künstlerisches Talent. Seine Eltern schickten ihn deshalb auf eine Schule für besonders begabte Kinder. Dass dieses so möglich war, lag damals am rumänischen Bildungssystem, welches sich auf die Fahne geschrieben hatte, Talente in besonderen Bereichen zu fördern und zu fordern. Im Jahre 1985 machte der Künstler schließlich in Iasi seinen Master of Fine Arts am George Enescu Conservatoire of Fine Arts. Als sich die politische Situation in Rumänien änderte und die Autokratie von Nicolae Ceaușescu an die Macht kam, erkannte Perjovschi, dass die Malerei den neuen sozialen Missständen der Rumäninnen und Rumänen nicht wirklich gerecht werden konnte. So widmete er sich nun auch dem Zeichnen.

Seine Werke und Aktionen

1988 sorgte er mit seiner Aktion „Red Apples“ für Furore. Dabei wickelte er seine gesamte Wohnungseinrichtung in weißes Papier mit verschiedenen Zeichnungen und Botschaften ein. Er wollte damit ein deutliches Zeichen gegen die bestehende Zensur im Staat setzen. Perjovschi schloss sich in dieser Zeit einer Gruppe alternativer Künstler in Oradea an, welche unter der Bezeichnung „Studio 35 agierte. 1990 gründete er zusammen mit seiner Frau Lia das Contemporary Art Archive, um welches sich heute seiner Gattin kümmert. 1991 inszenierte er die Ausstellung „Nameless Mood“. Wieder wurde ein Zimmer in ein Kunstwerk, welches aus eigenen Zeichnungen auf weißem Papier bestand, verwandelt. 1991 schloss er sich auch der Redaktion der Bukarester Wochenzeitschrift revista 22 an.

Dan Perjovschi – Durchbruch als international anerkannter Künstler

Im Jahre 1994 fertigte Dan Perjovschi zwei Serien an Zeichnungen mit den Titeln „Postcards from America“ (ausgestellt im Atlantic Center for the Arts) und „Wonderful World“. 1995 folgte eine Ausstellung in der New Yorker Franklin Furnace Galerie, die den Titel „Anthroprogramming“ trug. Dieses Werk bestand aus einem Gitter an einer Wand, welches mit menschlichen Köpfen in den Rechtecken versehen war. Im Jahre 1999 wurde von ihm in einer Kunstaktion mit dem Titel „rEST“ der Boden des rumänischen Pavillons bei der Biennale in Venedig mit Zeichnungen bedeckt.

Im Jahre 2003 war Dan Perjovschi auch in Deutschland mit seinem Werk „White Chalks, Dark Issues“ künstlerisch aktiv. Er bedeckte in Essen die Wände der ehemaligen Koksfabrik mit diversen Zeichnungen. Dabei kam weiße Kreide zum Einsatz, wodurch er die Zeichnungen auf die sehr modrigen Wände übertrug.

2003 folgte das Werk „Urban Drawings“ in Kassel, was in der Kunstwelt auch als Straßen-Graffiti tituliert wurde. Dagegen wehrt sich Perjovschi stark. Perjovschi inszenierte diverse internationale Ausstellungen in ganz Europa. Im Jahre 2005 war er für eine Ausstellung unter dem Titel „Naked Drawings“ im Kölner Museum Ludwig verantwortlich. 2007 folgte eine weitere Ausstellung im MoMA New York. Seit dem Jahre 2009 ist der Künstler auch Kommentator des Kunstmagazin art. 2016 sorgte Perjovschi für Aufmerksamkeit, als er die weißen Wände des bekannten Dortmunder U mit einem schwarzem Marker bemalte. Im Jahre 2016 erhielt der Künstler den rennomierten „Rosa-Schapire-Kunstpreis“.

Mehr Informationen unter: https://www.facebook.com/danperjovschi

Signums sine Tinnitu stellt in dieser Serie die einflussreichsten Künstler unserer Zeit vor. Als Galerie für zeitgenössische Kunst fördern und publizieren wir Künstler aus allen Bereichen modernen Schaffens.

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