Monika Sprüth – Vorbild für Künstlerinnen
Die 1949 in Memmingen geborene Monika Sprüth, ist eine deutsche Galeristin. Sie studierte zunächst in Aachen Architektur und war anschließend Stadtplanerin in Oberhausen. Ihrem Studium der Architektur ging sie nur auf Verlangen ihrer Eltern nach, eigentlich interessierte sie sich schon damals viel mehr für Kunst. So kam es, dass sie 1983 eine eigene Galerie in der Kölner Altstadt eröffnete. Dort zeigte sie Bilder von Andreas Schulze. 1998 fusionierte ihre Galerie mit der von Philomene Magers, welche ähnliche Ziele in Richtung zeitgenössischer Kunst verfolgte wie sie selbst.
Heute ist die gemeinsame Galerie mit Räumen in Berlin, London und Los Angeles vertreten. Ein Büro in Hong Kong wurde ebenfalls eröffnet.
Monika Sprüths Erfolgsgeheimnis
Der Erfolg von Monika Sprüth wird oft durch ihre „kuratorische Geradlinigkeit und stringente Auswahl der Künstler“ begründet. Sie beschreibt sich als eine typische Vertreterin der 68er-Bewegung. Im Entscheidungsprozess für einen Künstler, stellt sie sich laut eigenen Aussagen immer zuerst die Frage, ob dessen Kunstwerke eine gewisse Chance haben, eine über unsere Zeit hinausgehende, kulturelle Bedeutung zu erlangen. Diese Charaktereigenschaft war beim Strukturwandel 1970 im Ruhrgebiet von Vorteil und Sprüht nutzte die Gelegenheit für ihr Geschäft. Beachtlich ist auch ihr Erfolg in der Branche, denn der Kunsthandel und die Kunst an sich, waren lange Zeit ein von Männern dominiertes Gebiet. So galten Frauen als schlechte Künstler und wurden nicht geschätzt oder respektiert. Monika Sprüth ist somit eine der ersten Frauen, welche sich in der Kunstbranche zu behaupten wusste. Heute gilt sie als eine sehr geschätzte Persönlichkeit. Zu den bekanntesten Künstlerinnen, die sie und Philomene Magers gemeinsam betreuen und ausstellen gehören u.a. Größen wie Cindy Sherman oder auch Rosemarie Trockel.
Monika Sprüth – gegen den Kunstkommerz
Auch Monika Sprüth kritisiert die hohen Preise für Kunstwerke und deren Kommerzialisierung. Sie sieht dies als Problem, da Talente zu früh vermarktet werden und ihren Stil noch nicht ganz gefunden haben. Sie produzieren somit ihrer Meinung nach also Kunst nur noch für den Markt und nicht für sich selbst nach ihren eigenen Vorstellungen. Aus ihrer Sicht entwickeln sich junge Künstler deshalb auch nicht weiter und verfeinern ihren Stil nicht. Sie erfahren schon sehr früh den Druck der Öffentlichkeit, sind diesem aber nicht immer gewachsen und scheitern daran. In ihrer Galerie wird dieses Problem aktiv „bekämpft“, indem sich eine Vielzahl an Mitarbeitern um die jungen Talente kümmern. Maßgeblich beteiligt war sie z.B. an der Entwicklung der frühen Karriere von Künstlern wie Peter Fischli, Louise Lawler, Andreas Gursky, Thomas Demand, Andreas Schulze, George Condo, Axel Kasseböhmer und Thomas Scheibitz.
Mehr Informationen unter: sprüthmagers galerie
Signums sine Tinnitu stellt in dieser Serie die einflussreichsten Künstler unserer Zeit vor. Als Galerie für zeitgenössische Kunst fördern und publizieren wir Künstler aus allen Bereichen modernen Schaffens.