Thelma Golden – Amerikas einflussreichste Kuratorin
Die 1965 in den USA geborene Thelma Golden ist eine amerikanische Kuratorin. Sie studierte am Smith College Kunstgeschichte und Afro-Amerikanische Studien, 1987 schloss sie das Studium mit einem Bachelor ab. Bereits 1987 wurde sie zur Kuratorin des Studio Museum in Harlem ernannt. Seit sie mit ihrer Ausstellung “ Black Male: Representations of Masculinity in Contemporary American Art“ (1994) den Status Quo in Frage stellte, hat Golden weiterhin anspruchsvolle Dialoge rund um Kunst und Künstler geschaffen die sie zu einer der mittlerweile angesehensten Kuratoren Amerikas gemacht haben.
Nach zehn Jahren im Whitney Museum of American Art, einer der führenden Kunstinstitutionen des Landes, nahm Golden im Jahr 2000 eine neue Herausforderung an und trat dem Studio Museum in Harlem erneut bei. 2005 wurde sie dort Geschäftsführerin und Chefkuratorin.
Ansatz und Arbeit von Thelma Golden
Das Studio Museum in Harlem feiert und diesem Jahr sein 50-jähriges Bestehen. Golden, die im Jahr 2000, nach dem Beginn ihrer dortigen Karriere 1987, in die Einrichtung zurückkehrte, beaufsichtigt dort nun den Bau des neuen geplanten Hauptquartiers des Museums. Architekt ist David Adjaye, der bereits andere namhafte Gebäude entworfen hat. Das neue Museum soll voraussichtlich im Jahr 2021 fertiggestellt sein und mehr Platz für die Werke der hauptsächlich afroamerikanisch geprägten Kunstwerke bieten.
In einer Zeit, in der das Rassenthema immer noch nicht beendet ist, stellt Golden mit ihren Ausstellungen essentielle Fragen. Hauptsächlich geht es ihr darum neue Dialoge zu schaffen – über Rasse und Kultur in Zeiten des kulturellen Wandels, und wie die Kunst selbst ein Katalysator für diese Dialoge sein kann. In diesem Kontext ist sie eine der Mitbegründerinnen des Begriffs „post-black“. Ein Begriff, der für sie Künstler beschreibt, die heute in Amerika leben, und mit Rückblick auf die afroamerikanische Geschichte und Kultur ihrem heutigen, eigenen Erleben Ausdruck verleihen. In ihrer langjährigen Amtszeit im Studio Museum in Harlem hat Thelma Golden ihre Energie stets darauf gerichtet, aufstrebende und zeitgenössische schwarze Künstler in der Kunstwelt zu entdecken und zu etablieren. Inmitten der Kabalen einer Vielzahl von Veranstaltungen der Kunstwelt bringt sie dabei immer eine fröhliche Mischung aus Drucken, Farben und Flair aus den 1970ern ein, die sich nahtlos in ihr Zusammenspiel von Proportion und Form einfügen.
Mehr von Thelma Golden
Während die gefeierte Kuratorin Harlem verpflichtet ist, gestaltet sie weiterhin die Museumspolitik und kuratorische Ansätze in beratenden Rollen, unter anderem bei der Obama Foundation und dem New Yorker Kulturausschuss, mit. Außerdem arbeitet sie als als Autorin, Lektorin und Jurorin. Im Jahr 2009, stellte sie ihre Podiumsdiskussion „How Art Gives Shape to Cultural Change“ auf dem 25. Jahrestag der TED conference in Palm Springs, California vor. Neben „Black Male“ zählen weitere namhafte Ausstellungen zu ihren Projekten.
Mehr Informationen unter: https://www.studiomuseum.org/thelma-golden
Signums sine Tinnitu stellt in dieser Serie die einflussreichsten Künstler unserer Zeit vor. Als Galerie für zeitgenössische Kunst fördern und publizieren wir Künstler aus allen Bereichen modernen Schaffens.