Die Documenta in Kassel – Erfolgsgeschichte zeitgenössischer Kunst

Date : 8. Juni 2022

Die Documenta in Kassel - eine der wichtigsten Ausstellungen unserer ZeitDie Documenta ist eine Ausstellungsreihe zeitgenössischer Kunst, die im 5-jährigen zeitlichen Rhythmus in Kassel stattfindet. Gleichzeitig handelt es sich bei der Documenta um die derzeit weltweit bedeutendste Ausstellungsreihe ihres Themengebietes. Da die Dauer der Ausstellung immer auf 100 Tage begrenzt ist, wird sie auch als das Museum der 100 Tage bezeichnet, obwohl die Documenta an sich kein Museum im eigentlichen Sinne ist, sondern eher als Galerie mit Außenbereich verstanden werden könnte. Dies ist allerdings eine Interpretation und natürlich auch stark vom jeweiligen Aufbau und der Ausgestaltung der Ausstellung abhängig. Dabei kann die Documenta in der Zwischenzeit auf eine lange Geschichte verweisen, denn die erste Ausstellung fand bereits im Jahre 1955 auf eine Initiative von Arnold Bode hin statt. Eine weitere feste Größe im Gestaltungsplan der Documenta ist zudem, dass die Ausstellungen immer in Kassel stattfinden und zahlreiche Exponate aus dem Außenbereich auch langfristig integriert werden und somit auch noch nach den eigentlichen Ausstellungstagen in Kassel verbleiben.

Was bedeutet „Documenta“?

In Hinblick auf die Bedeutung des Namens „Documenta“ kann zudem festgehalten werden, dass es sich um ein sogenanntes Kunstwort handelt. Zudem gibt es zur Documenta auch ein offizielles Beschreibungszitat, welches folgendermaßen lautet:

„… die documenta hat die Kunstwelt immer wieder erschüttert, ob in armen, nach Kunst dürstenden Nachkriegszeiten, in aufrührerischen Revolte-Jahren, in der unbeschwerten Epoche des ausgehenden 20. Jahrhunderts oder dem von der Globalisierung geprägten Jahrhundertwechsel. Die documenta-Geschichte ist eine Geschichte der Niederlagen, des Zweifels, der Skandale und gleichzeitig der Erneuerung, der Erkenntnis, der künstlerischen Produktivkraft. Immer aber war sie eine Erfolgsgeschichte …“
– Michael Glasmeier; Karin Stengel

Die Entwicklung der Ausstellung „Documenta“

An dieser Stelle sollte erwähnt werden, dass die Documenta nicht die erste Ausstellung ist, die sich mit der jeweiligen zeitgenössischen Kunst beschäftigt und in Kassel angesiedelt war. So gab es bereits im Jahre 1913 mit der sogenannten Jubiläumskunstausstellung eine Ausstellung, die allerdings den Schwerpunkt des Jugendstils vertrat. Darüber hinaus kann aber auch die sogenannte Vierte Kunstausstellung an der Orangerie ebenfalls als Vorläufer der Documenta angesehen werden. Diese fand im Jahr 1929 statt und fand sehr viel Anerkennung, wobei sie sich mit der sogenannten neuen Kunst beschäftigte. Als dritte Variante kann dann die Documenta verstanden werden, die – wie oben bereits erwähnt – im Jahre 1955 durch Arnold Bode ins Leben gerufen wurde.

Ausstellungsorte

Wie ebenfalls bereits eingangs erwähnt, findet die Documenta aller 5 Jahre in Kassel statt und dauert dann 100 Tage. Allerdings sollte hier beachtet werden, dass die Ausstellungsbereiche und Ausstellungsorte innerhalb des Stadtgebietes durchaus variieren. Trotzdem ist es aber nicht ausgeschlossen, dass sich Gebiete auch einmal überschneiden können, sei es durch Zufall oder eben ganz bewusst. Ein absolut fester Ausstellungsort, der seit 1955 bei jeder Documenta genutzt wird, ist das Fridericianum.

Das Documenta-Archiv?

Das Documenta-Archiv ist ein Archiv über und um die Documenta, welches ebenfalls auf Anraten des Gründungsvaters Arnold Bode entstand. Dabei wurde dieses Archiv aber nicht zeitgleich mit der Ausstellung ins Leben gerufen, sondern erst nach 6 weiteren Jahren. Somit existiert das Documenta-Archiv seit 1961 und beherbergt alle Unterlagen und Akten zu der jeweils aktuellen und den vergangenen Ausstellungen sowie eine Mediensammlung und eine sogenannte wissenschaftliche Spezialbibliothek.

Organisation der Documenta

Für die Organisation und Durchführung der Documenta wurde zwischenzeitlich eine gemeinnützige GmbH gegründet. Diese ist die documenta und Museum Fridericianum Veranstaltungs-GmbH. Finanziert wird diese GmbH durch die Stadt Kassel, das Land Hessen und der Kulturstiftung des Bundes. Vorsitzender des Aufsichtsrates ist dann der jeweils amtierende Bürgermeister der Stadt Kassel. Derzeit ist dies Christian Geselle.

Außenarbeiten

Interessant ist zudem, dass sich einige Arbeiten aus ehemaligen Ausstellungen heute in Kasseler Museen befinden. Darüber hinaus wurden auch verschiedene Exponate in das Stadtgebiet integriert und können dort ständig besichtigt werden. Das wichtigste Ausstellungsstück in dieser Hinsicht dürfte allerdings das Projekt „7000 Eichen“ sein, welches aus der Hand von Joseph Beuys stammt. Dieses trägt den spannenden Titel „Stadtverwaldung statt Stadtverwaltung“. Ebenfalls sehenswert ist die begehbare Stahlskulptur „Rahmenbau“.

Mehr Informationen unter: https://www.documenta.de

Signums sine Tinnitu stellt in dieser Serie die einflussreichsten Künstler und Ausstellungen unserer Zeit vor. Als Galerie für zeitgenössische Kunst fördern und publizieren wir Künstler aus allen Bereichen modernen Schaffens.

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