Janine Antoni – Kunst & Körper
Die Künstlerin Janine Antoni kommt von den Bahamas, wo sie am 19. Januar 1964 geboren wurde und aufgewachsen ist. Ihre Kunstwerke sind eine Mischung aus Skulptur und Performance – ihr wichtigstes Werkzeug ist dabei meist ihr eigener Körper.
In ihren Darstellungen geht es vor allem um den weiblichen Körper, um Ästhetik und Anmut in alltäglichen Tätigkeiten wie Essen, Baden und Schlafen, aber auch um Tanz und Feminismus. Sie sind oft sehr minimalistisch – so benutzt sie häufig nur ihren Körper und wenn überhaupt, dann nur schlichte Gegenstände wie Seile, Vasen, Papier, Seife oder Schokolade.
Ihre Kunstwerke sind eher schlicht und still, dennoch einzigartig. Sie laden zum Betrachten und Verweilen ein, zum Staunen und Nachdenken. Begonnen hat Janine Antoni ihre Karriere als Künstlerin mit einem Studium am berühmten Sarah Lawrence College in New York, später schloss sie als erst 25jährige ihre Studien als MFA (Master of Fine Arts, zweithöchster akadamischer Grad) an der Rhode Island School of Arts ab.
Die begnadete Künstlerin hat unzählige Werke geschaffen, die in Museen und Galerien auf der ganzen Welt ausgestellt wurden, darunter auch berühmte Museen wie das Museum of Modern Art und das Guggenheim Museum in New York oder das Astrup Fearnley Museet for Moderne Kunst in Oslo (Norwegen). Auch hat sie für Kunst über Jahrzehnte hinweg bis heute hochkarätige Preise erhalten, wie den Irish Museum of Modern Art/Glen Dimplex Artist Award im Jahr 1996, den New Media Award im Jahr 1999, den Larry Aldrich Foundation Award im gleichen Jahr oder den Anonymous Was A Woman – einen amerikanischen Kunstpreis, der jährlich zehn Frauen über 40 Jahren verliehen wird, die mit dem Preis anerkannt und ermutigt werden sollen, ihre künstlerische Tätigkeit fortzusetzen.
Allen ihrer Schöpfungen ist eigen, dass sie allein durch ihren Körper oder auch nur Teile davon – so gibt es Werke mit Augen in Großaufnahme, Händen, Füßen, Münder oder Ohren – ganze Geschichten erzählt. Auch ihre Skulpturen sind, obwohl oder gerade weil auch sie sehr minimalistisch und schlicht gehalten sind, sehr aussagekräftig und ästethisch; bei ihnen steht der ebenfalls der menschliche, meist weibliche Körper im Mittelpunkt und lässt häufig viel Raum zur freien Interpretation.
Ihre Performances sind ebenfalls einfach gehalten, aber dennoch spektakulär: Mit kleinen Hilfsmitteln erreicht sie oft unglaubliche Wirkungen. Ein gelungenes Beispiel dafür ist die Videoinsatllation „Touch“, bei der Janine Antoni so über ein vor Meer und Himmel gespanntes Seil balanciert, dass der Übergang von Wasser zu Horizont verschwindet und sie übers Wasser zu schweben scheint.
Wer jedoch glaubt, was so leicht und schwebend aussieht, ist auch einfach, der irrt; für die Videoinstallation musste J. Antoni über Monate hinweg intensiv das Seiltanzen trainieren. Ähnlich viel Arbeit und Herzblut steckt auch in den anderen Werken, die Janine Antoni voller Leidenschaft und Hingabe fertigt. Oft arbeitet sie über lange Zeit mit ausgewählten anderen Künstlern gemeinsam an einer neuen Perfomance oder anderen Projekten; ein Beispiel für ein solches Projekt ist die Performance „Paper Dance“, die im Jahr 2019 mit Anna Halprin an Janine Antonis Seite entstand.
Mehr Informationen unter: https://en.wikipedia.org/wiki/Janine_Antoni
Signums sine Tinnitu stellt in dieser Serie die einflussreichsten Künstler unserer Zeit vor. Als Galerie für zeitgenössische Kunst fördern und publizieren wir Künstler aus allen Bereichen modernen Schaffens.