Liliana Porter – Künstlerin des Surrealen
Liliana Porter, geboren 1941 in Buenos Aires, ist eine argentinische Installationskünstlerin. Ihre Kunst wurde bereits in 35 Ländern gezeigt und war an über 450 Gruppenausstellungen beteiligt. Sie studierte zunächst an der Universität Universidad Iberoamericana in Mexico City, schloss ihr Studium allerdings in Buenos Aires an der Escuela Nacional de Bellas Artes ab. 1964 zog Liliana Porter nach New York, wo sie den New York Graphik Workshop mitbegründete.
Von 1991 bis 2007 hielt die Künstlerin einen Lehrstuhl am Queens College in New York inne. Sie ist für ihre Fotografien, Videoarbeiten und besonders für Installationen mit unlogischen Proportionen bekannt.
Die Arbeit von Liliana Porter
Liliana Porter produziert Drucke, Zeichnungen, Gemälde, Fotografien, Videoarbeiten und Installationen, die sich ins Absurde stürzen. Porter stellt in surrealen Kompositionen Figuren von populären Kulturikonen, Kinderspielzeug und anderen Kitschobjekten gegenüber, sodass unwahrscheinliche Beziehungen entstehen, die zu beunruhigenden oder fantastischen Effekten führen. In ihrem Werk „Dialogue with Penguin“ (1999) zum Beispiel unterhält sich ein Spielzeugpinguin mit einer Büste von Jesus Christus. Porter sagt, dass sie ihren Stil von René Magritte beeinflussen ließ. Ihre Werke enthüllen einen Sinn für schiefen Humor, welcher den des berühmten belgischen Surrealisten widerspiegelt.
Weitere Werke und Ausstellungen
Im Jahr 1973 hatte Porter eine Einzelausstellung im „Projects Room“ im Museum of Modern Art in New York und 1980 erhielt dafür ein Guggenheim Stipendium. Das Bronx Museum of Art zeigte 1991 eine Retrospektive ihrer Arbeit. Außerdem hatte sie Einzelausstellungen im Museo Tamayo und im Phoenix Art Museum, ebenso in vielen anderen Institutionen in Europa, Lateinamerika und den Vereinigten Staaten. Zuletzt war das Museo de Arte Latinoamericano de Buenos Aires (MALBA) 2013 Schauplatz einer Einzelausstellung der Arbeit von Liliana Porter. Aktuell stellt die argentinische Künstlerin auf der 57. Biennale in Venedig aus, dort ist sie mit dem Werk „Man With Axe“ vertreten. Die Installation ist der Höhepunkt einer Reihe von Arbeiten, die in den letzten Jahren entstanden sind. Porter hat dazu einen winzigen, einsamen Mann vor einem Materialhaufen positioniert, der zu seiner Größe völlig überproportional ist. Es hat den Anschein als ob der riesige Materialberg die Vergangenheit des Mannes darstellt, die er nun zu beseitigen versucht. Indem die Künstlerin eine einzelne, winzige Figur vor solch eine schier unlösbare Aufgabe stellt, provoziert sie den Betrachter und appelliert zugleich an zutiefst menschliche Gefühle wie Angst, Liebe, Stolz, Verlust und Tod.
Mehr Informationen unter: http://lilianaporter.com
Signums sine Tinnitu stellt in dieser Serie die einflussreichsten Künstler unserer Zeit vor. Als Galerie für zeitgenössische Kunst fördern und publizieren wir Künstler aus allen Bereichen modernen Schaffens.