Monica Bonvicini – schon fast eine Ikone

Date : 22. März 2022

Monica Bonvicini - schon fast eine IkoneMonica Bonvicini ist eine italienische Künstlerin, die sich in ihren Arbeiten vornehmlich mit dem Zusammenspiel von Machtverhältnissen, Geschlechterrollen und Architektur auseinandersetzt. Sie nimmt häufig Bezüge aus künstlerischen Stilrichtungen wie Minimalismus, der Konzeptkunst aber auch dem Dadaismus oder des Surrealismus. Mittlerweile zählt Bonvicini zu den bedeutendsten Vertretern der Gegenwartskunst und hat bereits viele international renommierte Preise gewonnen, darunter 1999 den Goldenen Löwen der Biennale von Venedig, oder 2005 den Preis der Nationalgalerie für junge Kunst in Berlin. 2012 wurde ihr in Italien der Titel „Commander of the Order of Merit“ verliehen.

Monica Bonvicini ist 1965 in Venedig geboren. Ihre künstlerische Karriere begann mit Studien an der Hochschule für Künste in Berlin, sowie dem California Institute of the Arts. Während der neunziger Jahre verbrachte sie eine Zeit in London und von 1998 bis 2002 lebte sie in Los Angeles, wo sie in Pasadena auch als Gastdozentin am Art Center College of Design unterrichtete. Seit 2003 arbeitet sie als Professorin für Performative Kunst und Bildhauerei an der Akademie der Künste in Wien, sowie an der Universität der Künste in Berlin.

In ihrem Schaffen thematisiert Bonvicini sozial-politische Gegebenheiten und deren Auswirkungen auf die Gesellschaft. Ihre Arbeiten sind oft provozierend und verstörend, untergraben institutionelle Grenzen und stellen die Rolle des Betrachters in Frage. Sie arbeitet mit unterschiedlichen Materialien und Medien und verwendet Zeichnung, Skulptur, Installation, Video oder Fotografie. Vielfach arbeitet sie mit Sprache und Texten, mit teils humoristischen oder ironischen Inhalten. Dabei untersucht sie kontinuierlich das Verhältnis von Architektur, Geschlechterrollen, Kontrolle und Machtstrukturen.
Ihre Arbeiten präsentierte sie bereits erfolgreich international auf Biennalen, darunter die Biennale in Berlin (1998, 2003, 2014), der Biennale in Istanbul (2003, 2017), sowie an der Biennale von Venedig (1999, 2001, 2005, 2011, 2015).

Zudem nahm sie überall auf der Welt an zahlreichen Einzel- und Gruppenausstellungen in Museen und Institutionen teil. Die Liste ihrer Ausstellungen ist lang und ihr Schaffen weltweit gefragt und anerkannt. Viele ihrer Werke befinden sich in renommierten Sammlungen. Seit den 1990er Jahren stellt sie auch Werke im öffentlichen Raum aus. Fest installierte Skulpturen finden sich u.a. im Queen Elizabeth Olympic Park in London („Run“ 2012), oder vor dem Opernhaus in Oslo („She Lies“), wobei dieses Werk, das 2010 eingeweiht wurde, in Norwegen bereits als nationales Wahrzeichen gilt.

Seit 2006 thematisiert Bonvicini mit einer Serie von Schwarz-Weiss-Zeichnungen, Naturkatastrophen, ihre architektonischen Trümmer und deren sozialen Folgen. 2008 bereiste sie dafür die Umgebung von New Orleans und fertigte Fotos von Häusern an, die durch den Hurrikan Katrina zerstört wurden. Die Fotos bildeten die Grundlage für einen Zyklus und waren erstmals im Museum of Art in New Orleans zu sehen. In der Folge verwendete sie zunehmend Bilder und Texte aus internationalen Nachrichtenbeiträgen, um die globale Erderwärmung und deren Auswirkung auf Naturkatastrophen zu untersuchen und zu dokumentieren. Der Werkskomplex ist angesichts der Dringlichkeit des Themas und des immer grösser werdenden weltweiten Bewusstseins stetig erweitert worden. Ihre Fotos und Zeichnungen wurden bereits in zahlreichen Ausstellungen und 2018 als Kunstwerk im öffentlichen Raum in Wien präsentiert. Monica Bonvicini lebt seit über zwanzig Jahre als Bildhauerin in Berlin und Los Angeles.

Mehr Informationen unter: monicabonvicini.net

Signums sine Tinnitu stellt in dieser Serie die einflussreichsten Künstler unserer Zeit vor. Als Galerie für zeitgenössische Kunst fördern und publizieren wir Künstler aus allen Bereichen modernen Schaffens.

 

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