Peter Doig – der Meister der figurativen Kunst

Date : 25. März 2022

Peter Doig - einer der wichtigsten Künstler unserer ZeitEr ist ein Wanderer zwischen Traum, Echo und Surrealität: Peter Doig. Seine Kunst führt in mystische, traumverlorene Welten. Goig wurde am 17. April 1959 in Edinburgh geboren. Schon ein Jahr nach seiner Geburt zogen die Eltern aus der hügeligen Hauptstadt Schottlands nach Trinidad. In der Karibik verbrachte er seine ersten Jahre. Bald ging es weiter nach Kanada, dann London. Zahlreiche Umzüge und neun Schulen prägten seine Kindheit und Jugend.

Zum ersten Mal sesshaft wurde Peter Doig, als er 1979 nach London zog und an der St. Martin‘s School of Art Malerei studierte. 1986 zog er wieder nach Kanada, drei Jahre später zurück nach London, wo er den Master of Arts machte. Während seiner Studienzeit erlebte die figurative Malerei eine Renaissance und damit hatte Doig sein Sujet gefunden. Aber auch Einflüsse von Malern wie Goya, Beckmann oder Picasso werden deutlich. Ebenso begegnet man in seinen Bildern den gegensätzlichen Landschaften der Karibik und Kanada. Menschen sind selten zu finden. Es ist die ebenso mystische wie unbezähmbare Natur, die Doig vor allem interessiert.

Fasziniert war Goig von der ‘Group of Seven‘, einem losen Zusammenschluss kanadischer Landschaftsmaler im 20. Jahrhundert, deren Werke Goig als Vorlage eigener Werke nutzte. Kanus auf leeren Gewässern wurden Goigs Hauptmotiv. Wer in seine rätselhaften Landschaften eintaucht, ‘hört‘ die fast unheimliche Stille, die von seinen Malereien ausgeht. Sein berühmtestes Bild ist das ‘Weiße Kanu‘, zu dem er sich von dem Horrorfilm ‘Freitag, der 13‘ (1980) inspirieren ließ. Dieses Werk wurde für sagenhafte 5,7 Millionen Pfund versteigert, und wurde damit völlig überraschend kurzfristig zum teuersten lebenden Künstler. Ein anderes Bild, das ein rotes Kanu mit einer langhaarigen männlichen Person zeigt, geht auf den dämonischen Bob zurück, der in der Serie ‘Twin Peaks‘ das personifizierte Böse spielt.

Goigs Hang zu einer gewissen Düsternis zeigt sich vor allem dann, wenn er Menschen malt. Meist sind es Figuren ohne Gesicht, die einsam und versunken in träumerische Gedanken in Landschaften stehen. Ihre schwarzen Gewänder erinnern an Edvard Munch. Als Vorlage dienen dem Maler überwiegend Fotografien oder Videostills und zeigen neben traumwandlerischen Landschaften auch architektonische Bruchstücke. Seine Motive nennt der Künstler ‘homely‘, was so viel wie heimelig, wohlig bedeutet, mit denen er Geschichten erzählen will. Gebrochen wird diese Wohligkeit allerdings durch eine, manchmal fast unerträgliche Spannung.

Peter Doig – und sonst?

Heute ist Peter Goig einer der international einflussreichsten Maler. Seine Werke werden in den renommiertesten Museumssammlungen gezeigt, wie im British Museum und der Tate Gallery London, im Musée National d‘Art Moderne in Paris, dem MoMA in New York oder der Nürnberger Kunsthalle. Er hatte eine Professur an der Kunstakademie in Düsseldorf und war im künstlerischen Aufsichtsrat der Tate Gallery in London tätig. Er bekam zahlreiche Preise, darunter den Kölner Wilhelm-Hahn-Preis und einen Award für seine künstlerischen Beiträge gegen AIDS und war für den Turner Preis nominiert. 2021 unternahm Goig einen Ausflug in die Welt der Mode und entwarf einige Kleidungsstücke für Dior. Nach Aufenthalten in London und Montreal lebt Goig heute mit seiner Familie wieder auf Trinidad.

Mehr Informationen unter: https://www.fondationbeyeler.ch/ausstellungen/vergangene-ausstellungen/peter-doig

Signums sine Tinnitu stellt in dieser Serie die einflussreichsten Künstler unserer Zeit vor. Als Galerie für zeitgenössische Kunst fördern und publizieren wir Künstler aus allen Bereichen modernen Schaffens.

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