Daniel Buren und die Kunst der Streifen

Date : 29. April 2022

Daniel Buren - einer der wichtigsten Künstler unserer ZeitStreifen in verschiedenen Farben sind das Markenzeichen von Daniel Buren. Jeder von ihnen ist genau 8,7 Zentimeter breit. Wie bei den klassischen Markisenstoffen wechselt er seine farbigen Vertikalstreifen mit weißen ab. Seine Arbeiten hat er auf die unterschiedlichsten Bildträger aufgebracht. Der französische Künstler und Kunstwissenschaftler ist ein bedeutender Vertreter der Konzeptkunst, des Minimalismus und der analytischen Malerei. Buren lebt und arbeitet in Paris. Daniel Buren gilt als zentrale Figur der Kunst seit den 1960er Jahren in Frankreich. Damals wollte er die Kunst mit neuen Werkformen revolutionieren. Durch konzeptuelle Überlegungen verwandelte er seine Malerei in ein visuelles System aus vertikalen Streifen. Er wollte seine Werke nicht in Institutionen präsentieren, sondern an ganz verschiedenen Orten im öffentlichen Raum, beispielsweise auf Litfaßsäulen und Bauzäunen, an Zugtüren und Rolltreppen. Das war seine Art des Aufbegehrens gegen das Kunstsystem. Seit den 1980er Jahren nutzt er gerne Materialien wie Beton, Holz, Plexiglas, Spiegel, Folien, Seidentücher und Markisenstoffe. Bei seinen Arbeiten im öffentlichen Raum setzt sich Buren mit dem jeweiligen Ort auseinander und macht die Besonderheiten sichtbar.

Daniel Buren wurde 1938 in Boulogne-Billancourt in Frankreich geboren. Von 1957 bis 1960 studierte er Malerei und Plastik an der École des Metiers d’Art in Paris. Gemeinsam mit den befreundeten Künstlern Olivier Mosset, Michel Parmentier und Niele Toroni gründete er 1966/67 die Gruppe BMPT. BMPT steht für die Anfangsbuchstaben der Nachnamen der des Künstlerquartetts. Sie stellten den Kunstbegriff ihrer Zeit radikal in Frage. Subversiv agierte die Gruppe gegen den institutionalisierten Kunstbetrieb. Bei ihrer Aktion „Manifestation 1“ (1967) nahmen sie ihre Werke bei der Vernissage von den Wänden und verteilten einen „Brief gegen die Salons“. Auf einem Transparent verkündeten sie: „Buren, Mosset, Parmentier, Toroni stellen nicht aus“. Mit seinen Streifen-Werken ist der Künstler einer der konsequentesten Vertreter der Konzeptkunst. Er war vier Mal Teilnehmer der documenta und wurde 1986 mit dem Goldenen Löwen der Biennale in Venedig ausgezeichnet. Inzwischen ist der Künstler in den einst abgelehnten Museen vertreten, beispielsweise im Centre Pompidou in Paris (2002) und in zahlreichen bedeutenden Museen der Welt.

Daniel Buren schuf große Außenskulpturen und filigrane Installationen in Innenräumen. Sein Ziel war ein neuartiges Sichtbarmachen des Raumes um seien Werke herum. Mit einer Aktion auf einem Bauzaun nahm Buren 1968 an der Ausstellung „Position – Proposition“ in Düsseldorf teil. 1971 kreierte er eine Arbeit am Solomon R. Guggenheim Museum (New York). Spektakulär ist die Arbeit „Les Deux Plateaux“ mit 266 Säulenstümpfen (1985/1986) im Ehrenhof des „Palais Royal“ in Paris. Auch die Gestaltung des Fußbodens im Hauptbahnhof Wolfsburg und der Straßenbahn-Haltestellen der Linie 2 in Mülhausen stammen von dem Ausnahmekünstler. Auf dem Place des Terreaux in Lyon verewigte er ein Raster aus Quadraten, Licht und Wasser. Weitere Arbeiten Burens sind das Café im von der Heydt Museum in Wuppertal und die Streifen auf Teilflächen der 12 Segel darstellenden gläsernen Dächer der Fondation Louis Vuitton.

Streifen in der Breite von 8,7 Zentimetern sind das Markenzeichen des französischen Konzeptkünstlers Daniel Buren. Mit seinen revolutionären Werken ist er seit den 1960er Jahren in der ganzen Welt präsent.

Mehr Informationen unter: https://www.danielburen.com

Signums sine Tinnitu stellt in dieser Serie die einflussreichsten Künstler unserer Zeit vor. Als Galerie für zeitgenössische Kunst fördern und publizieren wir Künstler aus allen Bereichen modernen Schaffens.

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