Joseph Beuys – eine Legende

Date : 2. September 2022

Joseph Beuys - einer der wichtigsten Künstler unserer ZeitJoseph Heinrich Beuys, am 12. Mai 1921 in Krefeld geboren, wurde als Aktionskünstler, Bildhauer, Zeichner und Kunsttheoretiker bekannt. Zudem hatte er hatte eine Professur an der Kunstakademie Düsseldorf inne. Joseph Beuys ist einer der weltweit bedeutendsten Aktionskünstler des zwanzigsten Jahrhunderts. In seinen Werken setzte er sich mit dem Humanismus, der Anthroposophie sowie der Sozialphilosophie auseinander.

Beuys wuchs in Kleve als Sohn eines Kaufmanns auf. Von 1927 bis 1932 besuchte er die Katholische Volksschule, gefolgt vom Staatlichen Gymnasium Cleve. Bereits in der Schule erkannte man sein Zeichentalent. Durch seinen Lehrer wurde das Interesse an nordischer Mythologie und Geschichte geweckt. Inspiriert durch Darstellungen von Plastiken Wilhelm Lehmbrucks, entschied er sich, Bildhauer zu werden.

1945 schloss sich Beuys der Künstlergruppe des Malers Hanns Lamers an und wurde 1946 Mitglied des neu gegründeten „Klever Künstlerbundes“. Im Sommer des gleichen Jahres schrieb er sich an der Kunstakademie Düsseldorf ein und studierte Monumentalbildhauerei. Ewald Mataré ernannte Beuys 1951 zu seinem Meisterschüler. Während dieser Zeit arbeitete er an Türen des Kölner Doms sowie am Westfenster des Aachener Doms. Noch während des Studiums fand eine Einzelausstellung seiner Werke im Haus der Brüder van der Grünten in Kranenburg (Niederrhein) statt. Auch im Von der Heydt- Museum in Wuppertal wurden die Arbeiten von Beuys gezeigt. Im März 1953 beendete er sein Studium und bezog 1954 ein Atelier in Düsseldorf.

1961 wurde er als Professor an den „Lehrstuhl für monumentale Bildhauerei der Staatlichen Kunstakademie Düsseldorf“ berufen. Dort machte er recht bald mit spektakulärer Aktionskunst von sich reden. Er setzte sich mit der Entwicklung eines sozial erweiterten Kunstbegriffs auseinander und suchte nach Wegen, die bislang üblichen Perspektiven in Bildung, Recht und Wirtschaft zu verändern. Beuys war der Ansicht, dass jeder, der Kunst studieren wolle, dies auch können sollte ohne durch Zulassungsverfahren daran gehindert zu werden. Im Oktober 1971 besetzte er gemeinsam mit Studenten das Sekretariat der Akademie. Er hatte das Ziel, Veränderungen des studentischen Aufnahmeverfahrens durchzusetzen. Eine erneute Besetzung dieser Räume im Jahre 1972 führte zu seiner fristlosen Entlassung. In Protest dagegen folgten Hungerstreiks sowie Vorlesungsboykotts seiner Studenten. An der Akademie gingen zahlreiche Protestschreiben namhafter Künstlerkollegen ein. Im Ergebnis eines Rechtsstreites mit dem Land Nordrhein-Westfahlen durfte Beuys seine Atelierräume in der Akademie weiter nutzen und weiterhin den Titel Professor führen.

Das künstlerische Schaffen von Joseph Beuys brachte eine Vielzahl, teils spektakulärer Werke hervor, mit denen er internationale Präsenz erlangte. Bedeutende und durchaus kommerziell erfolgreiche Werke von Beuys sind die Performance „Wie man dem toten Hasen die Bilder erklärt“ oder „The pack“ (Das Rudel), bestehend aus einem alten VW Bus und vierundzwanzig aus der DDR importierten Schlitten. Aufsehenerregend war sein Werk „Badewanne“, einer mit Heftpflaster, Fett, Mullbinden und Kupferdraht bearbeiteten Säuglingsbadewanne. Diese wurde während der Vorbereitung einer Ausstellung in Leverkusen versehentlich einer gründlichen Reinigung unterzogen. Dies führte zum vorzeitigen Ende des Kunstwerkes und gipfelte in einem Skandal.

Joseph Beuys starb am 23. Januar 1986 im Alter von 64 Jahren an Herzversagen. Er wurde auf See bestattet.

Mehr Informationen unter: http://www.artnet.de/künstler/joseph-beuys/

Signums sine Tinnitu stellt in dieser Serie die einflussreichsten Künstler unserer Zeit vor. Als Galerie für zeitgenössische Kunst fördern und publizieren wir Künstler aus allen Bereichen modernen Schaffens.

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