Ólafur Elíasson – der Alleskönner
Ólafur Elíasson, geboren 1967, ist ein dänischer Konzeptkünstler. Seine Motive sind hauptsächlich Phänomene aus der Natur. Elíasson studierte von 1989 bis 1995 an der Königlich Dänischen Kunstakademie in Kopenhagen. Er gilt als ein multiversiertes Talent, so hat er sich bereits als Erfinder, Konstrukteur, Architekt und Designer einen Namen gemacht. Im Jahr 2003 gelang ihm mit dem Werk „Weather Project“ der internationale Durchbruch und zugleich ein Rekord. Im Rahmen dieser Ausstellung schuf er eine riesige Sonne in der Turbinenhalle der Londoner Tate Gallery of Modern Art. Insgesamt besuchten diese Ausstellung mehr als 2 Millionen Menschen, die höchste jemals gezählte Besucherzahl für einen Künstler dieser Zeit.
Die Vielseitigkeit von Ólafur Elíasson
Obwohl Ólafur Elíasson ein dänischer Künstler ist, stammen seine Wurzeln aus Island. Während seiner Jugend besuchte er in den Sommermonaten seinen dort lebenden Vater. Die einzigartige Natur Islands begeisterte Ólafur Elíasson nicht nur in seiner Kindheit, sondern stellt bis heute noch das Motiv einer Vielzahl seiner Bilder dar. Im Jahr 2012 veröffentlichte er z.B. eine Bilderserie verschiedenster Vulkane in Island („The volcanoe series“). Damit verschaffte er den Besuchern einen tiefen Einblick in seine „emotionale“ Heimat, wie er sie gerne nennt. Die Vielseitigkeit des dänischen Künstlers zieht sich durch sein ganzes Leben. In seinem Atelier arbeiten rund 90 Angestellte; es könnten auch mehr sein, aber dies wolle er nicht, sagte er in einem Interview. Zu seinen Mitarbeitern gehören Designer, Architekten, Ingenieure, Konstrukteure und sogar zwei Informatiker. Mit diesem bunten Team konnte er schon viele Projekte verwirklichen, für die sein eigenes Know-how, laut ihm, nicht ausreichen würde.
Im Jahr 2012 gründete Elíasson zusammen mit dem Soalaringenieur Frederik Ottesen eine Firma Namens „Little Sun“. Die Vision des Unternehmens ist die Versorgung von Strom, für Menschen, die keinen Zugang dazu haben. Gemeinsam entwickelten die beiden Entrepreneure eine Lampe, welche mit Hilfe von Solarzellen aufgeladen wird. Damit die Preise so niedrig wie möglich gehalten werden konnten, rief Elíasson eine Kickstarter-Kampagne ins Leben, um Geld für die Produktion zu sammeln.
Weitere Werke und Ausstellungen
2008 errichtete Elíasson vier große Wasserfälle rund um Manhattan (USA). Die Idee für dieses Projekt entstand während eines Besuchs in Island. Bei der Realisierung wurden über 13 Milliarden Liter Wasser eingesetzt, die die vier künstlichen Wasserfälle hinunterströmten. Ein weiteres wichtiges Projekt ist die Fassade des Konzerthauses Harpa in Reykjavik, Island, die von ihm designt und entwickelt wurde. Die Besonderheit hierbei – die wie Waben aussehende Fassade besteht aus dichroitischem Glas, welches die Farben in Abhängigkeit von der Witterung ändert. Ólafur Elíasson war außerdem auf der 57. Biennale in Venedig mit einem künstlerischen Workshop vertreten. Dort bastelten Migranten aus Plastik und Holz bestehende Lampen mit dem Namen „Green Lights“, die auch über die Ausstellung hinaus käuflich erworben werden können. Mit diesem sozial motivierten Projekt will der Künstler Geflüchtete und Bürger die diese willkommen heißen zusammenführen. Eine Gesamtspende von über €70,000 konnte auf diese Weise bereits an die Lernplattform Green light–Shared Learning sowie die Partnerorganisationen das Rote Kreuz Wien, Caritas und das Georg Danzer Haus ausgezahlt werden.
Mehr Informationen unter: http://olafureliasson.net
Signums sine Tinnitu stellt in dieser Serie die einflussreichsten Künstler unserer Zeit vor. Als Galerie für zeitgenössische Kunst fördern und publizieren wir Künstler aus allen Bereichen modernen Schaffens.