Philippe Pirotte – Kunsthistoriker mit Visionen

Date : 24. August 2022

Philippe Pirotte - einer der wichtigsten Kuratoren unserer ZeitDer belgische Künstler Philippe Pirotte wurde am 14. April 1972 geboren. Er studierte in der belgischen Stadt Gent Kunstgeschichte an der dortigen Universität. In den Jahren von 1996 bis 2001 war er als Assistent des kunstgeschichtlichen Lehrstuhls tätig. Im Jahre 1999 war er in Antwerpen der Gründungsdirektor des „objectif_exhibitions“. Dies war ein Kunstraum für zeitgenössische Kunst in Antwerpen. Ab dem Jahre 2001 war er zusammen mit dem Künstler Jan Hoet an der Gestaltung eines Katalogs über die „Luc Tuymans‘ Ausstellung“, welche auf der Biennale von Venedig im dortigen Belgischen Pavillon stattfand. Der Künstler hatte diverse Gastvorträge an den Universitäten im belgischen Maastricht und niederländischen Amsterdam.

In den Jahren von 2005 bis 2011 war Philippe Pirotte Direktor der Kunsthalle in Bern und wurde damit Nachfolger von Harald Szeemann. Er war im Rahmen dieser Tätigkeit Kurator für die Ausstellungen „Art as Life“ von Allan Kaprow, „Voids – A Retrospective of Empty Exhibitions“ und „Animism“. Im Jahre 2005 war er zudem Kurator der Ausstellungen „Camuflaje“ und Fundación Celarg im venezualischen Caracas, wodurch er sich auch in Südamerika Bekanntheit verschaffte. Außerdem kurierte er „Idyl-As to answer that Picture“ im Middelheim Museum von Antwerpen. Im Jahre 2007 gab der Künstlerin Jutta Koether die Möglichkeit, ihre erste Einzelausstellungen mit eigenen Werken durchzuführen. Letztmals war er für die Kunsthalle von Bern mit einer Fotoausstellung vom Künstler Santu Mofokeng tätig.

Philippe Pirotte – Internationaler Durchbruch in Shanghai

Danach verließ er die Schweizer Metropole und war auf der ganzen Welt als freier Ausstellungsmacher im Einsatz. 2008 trieb es ihn in die chinesische Metropole Shanghai. Er war für die Ausstellung „Involved“ in der Shanghart h-space Gallery verantwortlich. Es folgten 2009 weitere Projekte wie „Other Rooms“ im Minsheng Art Museum von Shanghai, „Frames and Documents: Conceptualist Practices“ bei der Cisneros-Fontanals Foundation im amerikanischen Miami. Anschließend leitete er im Jahre 2012 für das Kunsthaus in Zürich die Premierenausstellung (Titel „Estranged Paradise“) des Chinesen Yang Fudong, einem bekannten Filmkünstler. Es folgte „Fifty Days at Sea“ im Stadtpavilion der Shanghai Biennale. Am Witte de With Center for Contemporary Art im niederländischen Rotterdam fungierte er als Co-Kurator bei der dortigen Ausstellung mit dem Titel „Surplus Authors a. Pirotte“

Mitarbeit an Magazinen und Zeitschriften

Mitleiweile ist er auch für das Kunstmagazins „Tema Celeste“ tätig und zudem Mitherausgeber quartalsweise erscheinenden Zeitschrift „Andere Sinema“. Schriftstellerisch verwirklicht sich Pirotte in regelmäßigen Abständen für das „Nka – Journal of Contemporary African Art“, das Londoner Kunstjournal „Afterall“ sowie für das Kunstmagazin „KunstNu“.  Als Kurator ist er beratend für die Universität Kaliforniens, das Berkeley Art Museum und das dortige Pacific Film Archive tätig. Zudem unterstützt er ebenfalls beratend die „Rijksakademie van beeldende kunsten“ im niederländischen Amsterdam. Im Jahre 2014 war Philippe Pirotte der Chefkurator der „La Biennale de Montréal“, welche den Titel „Le Grand Balcon“ trug. Dort präsentierte er der breiten Öffentlichkeit Arbeiten diverser Künstler, zu denen unter anderem Thomas Bayrle, Anne Imhof und auch Haegue Yang gehörten.

Im Jahre 2014 wurde der Künstler Philippe Pirotte zum Rektor der Städelschule gewählt und trat damit die Nachfolge des bisherigen Rektors Nikolaus Hirsch an. Er blieb seinen Vorgängern treu und übernahm ebenso wie diese die Leitung der Ausstellungshalle Neuer Portikus. Aktuell ist der Künstler Kurator bei der Documenta in Kassel, welche im Juni startet.

Mehr Informationen unter: https://staedelschule.de/en/information/teachers/philippe-pirotte

Signums sine Tinnitu stellt in dieser Serie die einflussreichsten Künstler unserer Zeit vor. Als Galerie für zeitgenössische Kunst fördern und publizieren wir Künstler aus allen Bereichen modernen Schaffens.

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